Donnerstag, November 16, 2006

Krapfenalarm!

Seàwas!

Heute möchte ich die Aussage, „München ist lebenswert, weil es eine Provinzstadt ist, die meint eine Weltstadt zu sein.“ von Gestern, mit einem aktuellen Ereignis untermauern. Aufgrund meines Jubiläums, wollte ich in meiner Abteilung den ca. 32 Mitarbeiten ein in Fett gebackenes Hefegebäck ausgeben. Also Pfannkuchen. Übrigens heißen die hier Krapfen oder Berliner.
Warum heißen die eigentlich überall Berliner nur in Berlin und großen Teilen Ostdeutschlands nicht? Selbst in Frankreich, heißt es „Boule de Berlin“ (die spinnen die Franzosen!). (Wer die Lösung kennt, bitte posten!) Zurück zum Thema: Das war also der Plan. Als ich dann noch zufällig vor einigen Tagen, als ich nichts ahnend in der U-Bahn saß, eine tolle Hochglanzwerbung entdeckte, stand mein Entschluss fest. Ich will Krapfen!! Die viel versprechende Werbung lautete „Call-A-Krapfen BESTELLEN SIE FÜR IHRE KRAPFENPARTY* DIE KRAPFEN“ oder so ähnlich. Egal. Jedenfalls bestand der Grossteil der Werbung darin, dass sie mit ihrem tollen Lieferservice rumgebranst haben und das man sich um nichts zu kümmern brauche la la la la…. Kurz darauf, habe ich die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und dort angerufen. Nach den Angaben der Frau wäre alles kein Problem, die Mindestbestellmenge für die freie Lieferung würde ich auch erfüllen und ich müsste ihr nur noch die Adresse, für die Lieferung geben. Nachdem ich ihr (a) die Firmen Adresse und (b) die Privatadresse gegeben hatte meinte sie nur, dass beide Adressen Außerhalb der Lieferzone liegen würden und das für die Lieferung Zusatzkosten von 15 € anfallen würden. Was? Für 15 € kann ich mir ein Paket aus Cottbus schicken lassen und habe zusätzlich noch richtige Pfannkuchen und nicht irgendwelche Krapfen. Die Begründung das beide Adressen außerhalb des Stadtgebietes liegen beruht anscheint auf einer ausgetüftelten Definition der Bäckerei. Denn für mich endet ein Stadtgebiet, für das sie eine kostenlose Lieferung versprechen, am Ortsausgangsschild und nicht hinter der Ladentür. Nur zu Eurer Information: Wir wohnen hier im inneren Stadtgebiet von München im so genannten 3 Ring (von 16) was keinesfalls mit irgendwelchen Randbezirken verwechselt werden kann. Die Bäckerei die diesen tollen Lieferservice anbietet hat vier Läden in der Stadt und alle Geschäfte liegen im 1 Ring. Wenn ich also dort Krapfen bestelle kann ich die auch gleich selber abholen. Denn mit den vier Geschäften im innersten Stadtbereich ereichen sie eine 100% Überdeckung im inneren Ring und einen Fußweg von 5 Minuten zu mindestens einem von den Geschäften. Aber egal. Letztendlich habe ich dann die Pfannkuchen hier bei uns in der Straße bestellt und altertümlich auf Arbeit getragen. Am Ende sind auch nur 2 Krapfen übrig geblieben, was mich zu der Annahme geführt hat, dass es wohl geschmeckt haben muss. Aber kostenlose Sachen schmecken eigentlich immer. Oder? Komischerweise werden hier die Krapfen mit Puderzucker ummantelt was dazu führte, dass ich anhand der weißen Spur auf dem Teppichoden bei einem Blick über den Flur genau gesehen habe, wer in welchem Büro schon ein Pfannkuchen hatte. Aber morgen kommt wieder die Saugtruppe, die biegt das wieder grade.

*Ach übrigens heißen Krapfen hier auch weniger hübsche Frauen, was das Wort Krapfenparty in einen ganz neuen Kontext bringt.

@All: Danke für die lieben Grüße und Glückwünsche!

Hawediäre!



München ist lebenswert, weil ...
die Stadt alles bietet, was das Leben großartig macht. (Sogar einen tollen Krapfenlieferservice.) Solange man das nötige Kleingeld hat.

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