Freitag, Dezember 15, 2006

IN TOUCH vs. Süddeutsche Zeitung

Seàwas!

Heute sind wieder einmal in der U-Bahn zwei Welten aufeinander geprallt. Die IN TOUCH-Leserin, die die ganze Woche aufmerksam in ihrem Magazin liest, saß unmittelbar neben Mr. Fastread, dem Süddeutsche Leser, der seine tolle Zeitung immer nur durchblättert. Dadurch, dass die junge Frau mit so einer interessanten und mit Information gefüllten Zeitschrift neben ihm Platz nahm, konnte er gar nicht anders als sein „Lesen“ zu unterbrechen. Und es kam wie es kommen musste, er interessierte sich mehr für die Traurigkeits- und Tablettenprobleme von Britney, Nicole Richie’s „Dürr durch Asthma Pillen“ Rezept und über die Nachbarschaftsbeziehung von Victoria Beckham und Katie Holmes, als für die neue Reportage auf der durch Preise ausgezeichneten und deutschlandweit angesehenen „Seite Drei“ der Süddeutschen Zeitung, auf der das aktuelle Weltgeschehen nicht nur auf nackte Fakten und Ereignisse reduziert wird, sondern die Journalisten selbst am Ort des Geschehens tätig werden und so Akteure, Schauplätze und Hintergründe besser und detaillierte beleuchten und darstellen können. Mit
der „Seite Drei“ wird nun eben gerade genau versucht dem "Häppchenjournalismus" von BILD & Co entgegenzuwirken und zu widersteht. Vielleicht war er ja nur neidisch das in seinem Artikel „Verflucht sind die Fische“ nur ein schwarz-weiß Bild und nicht wie bei seiner Nachbarin tolle Hochglanzfarbfotos abgedruckt waren. Oder er war nicht in der Lage, den detaillierten Ausführungen und Darstellungen des Journalisten über das Leben im Jugendgefängnis zu folgen und die Informationen aufzunehmen und zu verarbeiten. Vielleicht sollte er auch wie ein Grossteil der Nation zum Lesen und Durchblättern der Bildzeitung wechseln. Dort bekommt er klein gehackte und vorgekaute Information und nette Bilder unter anderem auch von Britneys nacktem Po geboten. Dann braucht er auch nicht mehr der jungen Frau neidisch ihr Magazin wegzulesen und kann sich endlich mal auf seine Zeitung konzentrieren. Vielleicht hätte er ja auch seiner Nachbarin einen Tausch anbieten sollen, dann hätte er auch nicht so stark seine Augen verbiegen müssen und hätte in ruhe lesen können. Ich wette, dass er noch heute seine Frau anstiftet sich die neue IN TOUCH zu holen damit er ganz in ruhe, am Wochenende, konspirativ die neusten Meldungen über Paris rechte Wade lesen und studieren kann.


Hawediäre!

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